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Warmlaufen der Kandidaten beim „Bembeltalk”

Am 24. September wird in Friedberg ein neuer Bürgermeister gewählt. Drei Kandidaten stellten sich beim »Bembeltalk« des Gewerbevereins vor. Die nächste Podiumsdiskussion folgt am Dienstag in der Musikschule um 19 Uhr.

Beim »Bembeltalk« reden die Mitglieder des Gewerbevereins über Zukunftsthemen. So wird bei der dritten Auflage des vereinsinternen Stammtischs am 13. September über die »Messe Wetterau« gesprochen. Die findet 2024 nach der Corona-Pause wieder statt, kündigte Vorsitzender Michael Hausner an, und zwar in der Stadthalle und auf deren Außengelände. Am Mittwochabend ging es im Haus des Handwerks um ein Thema, das die Gewerbetreibenden nicht weniger interessiert: Wer sitzt künftig im Chefsessel des Rathauses? Mit wem haben es die, die die Steuern reinbringen, zu tun? Drei Kandidaten für die Bürgermeisterwahl stellten sich in kurzen Vorträgen vor; die Kandidatin der Linken, Anja El-Fehtali, hatte terminbedingt abgesagt. Die Aussprache hoben sich alle für später auf, am Buffet und im Hof bei Äppelwoi oder einem Bierchen lässt sich’s gut reden. So war es an Amtsinhaber Bürgermeister Dirk Antkowiak (CDU), zunächst die Voraussetzungen des gewerblichen Lebens in Friedberg zu skizzieren. Und die sind, glaubt man seinen Worten, so schlecht nicht. Friedberg wächst, hat über 30 000 Einwohner. Die Zahl der Beschäftigten ist gestiegen, die Gewerbesteuereinnahmen sind es auch. Friedberg, das heißt: »Tolle Lage, gute Verkehrsanbindung, gute Lebensqualität, wunderschöne Altstadt.« ISEK zahle sich aus, siehe KreativHaus. Die Stelle der Wirtschaftsförderung wird demnächst wieder besetzt und im Amt für Stadtentwicklung zugeordnet, nicht mehr in der Sozial- und Kulturverwaltung. Antkowiak verwies auf das, »was gerade läuft«: den Kaiserstraßen-Umbau oder die Kaserne, die im Oktober auf der ExpoReal in München vermarktet wird. 

Weitere Gewerbeflächen in der Kaserne seien denkbar. Mit der THM habe man eine »AG Green Baracks« gegründet, um ein innovatives Energiekonzept umzusetzen. Alle beschwören das Miteinander Antkowiak präsentierte sich selbstbewusst und betonte, die Zusammenarbeit mit dem Gewerbe sei ein Miteinander. Er habe stets ein offenes Ohr: »Was können wir für Sie tun?« Markus Fenske, Rechtsanwalt und Bürgermeisterkandidat der Grünen, verwies auf seine Erfahrung: 20 Jahre in der Kommunalpolitik, 16 Jahre ehrenamtlicher Stadtrat. Und in dritter Generation in Friedberg verwurzelt: »Ich bin hier geboren und will hier auch sterben«, verriet er freimütig, wandte sich dann dem Leben zu. Ein Leerstandsregister der IHK will er nutzen, um neue Firmen und Geschäfte anzusiedeln. Bei der Kasernenplanung will er das Gewerbe miteinbeziehen. Die Wirtschaftsförderung im Rathaus will er, nachdem die Stelle erst mal wieder besetzt ist, verstärken. Mehr Kooperationen mit der THM will Fenske, Wasser und Energie vor Ort abschöpfen und heimischen Unternehmen bei größeren Ausschreibungen bessere Chancen bieten, indem das Kriterium der Nachhaltigkeit zählt. Lokale Lieferketten will Fenske stärken. Den Unternehmen rät er, sich auf die Klimakrise vorzubereiten. Eine Chance für Friedberg sieht Fenske darin, Unternehmen anzusiedeln, die Umwelttechnologien anbieten und die Nachhaltigkeit stärken. »Was ich an Expertise zu bieten habe, ist genau das, was Friedberg braucht«, sagte der unabhängige Bürgermeisterkandidat Kjetil Dahlhaus. 

Der Markenberater war in der Werbung und im Marketing tätig, hat zwei Firmen erfolgreich aufgebaut, ist selbstständiger Unternehmer. »Das ändert sich ja jetzt, je nachdem, wieviele Kreuzchen gemacht werden«, sagte Dahlhaus und entlockte der Zuhörerschaft ein Schmunzeln. Dahlhaus will Friedberg zur Marke machen, »sichtbar und spürbar«. Leider fehlten dazu momentan die Strukturen. Für das Gewerbe müsse es einen festen Ansprechpartner im Rathaus geben. Ein Gesicht, mit Telefonnummer und E-Mail-Adresse, und nicht bloß, wie momentan, Links zu anderen Internetseiten. Am Beispiel des Bad Nauheimer Internetauftritts machte Dahlhaus deutlich, wie das aussehen kann. Im IHK-Vergleich mit Alsfeld habe Friedberg im Mai eine »ultraschlechte Note« bekommen. Dahlhaus: »Die Stadt muss wieder proaktiv handeln.« Es war, wie gesagt, ein erstes Abtasten der Kandidaten. Nachher beim Bier meinte ein Geschäftsmann, man könne ja von allen drei Kandidaten die beste Idee umsetzen. Da trotzdem jemand den Kopf hinhalten muss, bleibt es beim Wahltermin am 24. September.

© Jürgen Wagner
Redaktion
Wetterauer Zeitung

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